Am 29. Juni fand das dritte Projekttreffen im ESF-Projekt GeneriS statt. Das Treffen stand ganz im Zeichen der Kooperationspartner und ihrer Anwendungsfälle im Unternehmen. So war es sehr erfreulich, dass mit Alfred Schwemmer von der Kieback&Peter GmbH & Co. KG und Matthias Gemeinhardt, Vorstand der Gemeinhardt AG, zwei fachkundige Referenten zum Thema „Gebäudeautomation und Smart Home in der Praxis“ für dieses Treffen gewonnen werden konnten. Entsprechend gut wurde das gewählte Format auch von den Mitgliedern des GeneriS-Netzwerks aufgenommen. Mehrheitlich waren sie zum Treffen im Institut für Informationssysteme (iisys) erschienen.
Alfred Schwemmer, Kieback&Peter
Im ersten Vortrag des Abends stellte Alfred Schwemmer, Leiter des Vertriebsbezirkes Oberpfalz und Oberfranken ausgewählte Konzepte und Lösungen aus allen Bereichen des Firmenumfeldes dar. Bemerkenswert ist dabei, dass das Unternehmen in den fast vierzig nationalen und internationalen Niederlassungen nicht nur Automationsprojekte im Auftrag umsetzt, sondern in zwei Werken auch eigene Produkte fertigt. Mit dem eigenen Automationssystem DDC4000e und der Einzelraumlösung en:key hatte Schwemmer gleich zwei vom Einsatzzweck her völlig unterschiedliche Hardwarelösungen im Gepäck. Während Erstere eher den Unternehmenseinsatz fokussiert, ist mit en:key auch die Nachrüstung in bestehenden Wohngebäuden denkbar. Zudem gewährte Schwemmer in seinem Vortrag auch einen Einblick in das integrierte Gebäude- und Energiemanagement System Quanteon. Dieses Softwareprodukt dient nicht nur der intelligenten Steuerung und Überwachung aller integrierten Systeme, sondern insbesondere auch der Visualisierung und Optimierung eines energieeffizienten Energiemanagements. Im Fokus des Konzerns steht dabei aber nicht nur die Energieeffizienz. Mit Climotion bietet Kieback&Peter ein Konzept, welches zwar vordergründig die Effizienzsteigerung von Lüftungsanlagen fokussiert, aber eben wegen seinen geringen und ungerichteten Luftströmungen auch zum angenehmen Empfinden von Temperatur und Belüftung in Bürogebäuden beiträgt. Abgeschlossen wurde Schwemmers Vortrag mit einem kleinen Bilderquiz zu mehr oder weniger bekannten regionalen und nationalen Gebäuden (wie dem deutschen Bundestag), die mit den Produkten von Kieback&Peter ausgerüstet wurden. Dabei zeigte sich, dass der Konzern durchaus auch aktiv in Nordbayern ist. Für den energieeffizienten Einsatz von en:key in einer Coburger Grundschule erhielt das Unternehmen z.B. 2015 den bayerischen Umweltpreis von Staatsminister Söder überreicht.
Matthias Gemeinhardt, Gemeinhardt AG
Im zweiten Vortrag des Abends begeisterte Matthias Gemeinhardt, Vorstand der gleichnamigen AG aus Oberkotzau die Teilnehmer mit Einblicken in sein preisgekröntes „Sonnenhaus Plus“. Gemeinhardt darf dabei durchaus als innovativer Vorreiter in Sachen Energiewende und den damit verbundenen Problemstellungen bezeichnet werden. Sein in Oberkotzau ansässiges Unternehmen kann dabei auf ein knappes halbes Jahrhundert an Erfahrungen in den Bereichen Bad, Heizung und Solar zurückblicken. Nicht zwingend selbstverständlich für ein Unternehmen mit entsprechender Firmengeschichte ist Gemeinhardts innovativer Blick für Zukunftsthemen. So ist die Gemeinhardt AG nicht nur Tesla-Zertifizierter Installateur, sondern seit 12. April 2016 mit dem Konzepthaus auch stolzer Gewinner des Deutschen TGA-Awards in der Kategorie Einfamilienhaus. Gemeinhardts Vortrags fokussierte aber nicht nur wie zu erwarten gewesen wäre den Aspekt „Energieeffizienz“, sondern beleuchtete eher kritisch die Thematik „Smart Home“. Eindrucksvoll, extrovertiert und immer mit einem kleinen Augenzwinkern präsentierte er einen reichbebilderten Einblick in die Entstehung seines Referenzhauses. Im Verlauf des Vortrags wurden dabei aber auch die vielschichtigen Fähigkeiten des leidenschaftlichen Ingenieurs Gemeinhardt ersichtlich. Insbesondere seine kurzen Exkursionen in sein Elektrotechnik- und Informatiklabor zeugten davon, dass Gemeinhardt durchaus Herr über sein Smart Home ist. Nicht nur deshalb kann man der TGA-Fachjury beipflichten wenn diese feststellt, dass eines der modernsten Häuser mit einem innovativen Energiekonzept nicht in München oder Berlin, sondern genau dazwischen im Landkreis Hof steht!
Nachbesprechung zum 3. Präsenztreffen
Neben der guten Akzeptanz für das gewählte Format war bei dieser Veranstaltung erfreulich, dass es im Anschluss an das Treffen noch zu einer ungewöhnlich intensiven und langen Nachbesprechung kam. So soll es sein! Dafür danken wir allen Mitwirkenden.